Es braucht die Windenergie, um Klimaziele zu erreichen.
Das theoretisch- wirtschaftliche Windstrompotenzial in Österreich ist mit bis zu 126 Mrd. kWh laut einer aktuellen Studie vom Energiewerkstatt Verein enorm. Die Potenziale sind dabei in den Bundesländern höchst verschieden.
Zu den wichtigsten Windbundesländern zählen Niederösterreich, die Steiermark, das Burgenland, Kärnten und Oberösterreich. In Westösterreich ist die Windstromnutzung für die regionale Stromversorgung besonders im Winter wichtig.
Was die Studie auch deutlich zeigt, ist, dass die Energiewende sicher nicht am Windpotenzial in Österreich scheitert.
Windenergie kann ein Drittel des österreichischen Stromverbrauchs decken, dazu muss sich der Windkraftausbau verdreifachen.
Es braucht entschlossenes Handeln der Landespolitik und die rasche Ausweisung von Flächen für Windparks in den Bundesländern sowie die Neugestaltung der Bewilligungen, um bis 2030 den Windstrom von derzeit 9 Mrd. kWh auf 26 TWh beinahe zu verdreifachen.
„Klar ist, dass dieser Ausbau nur möglich ist, wenn alle Bundesländer sich zum Windkraftausbau bekennen und sich aktiv an der Erreichung des Ziels, den Stromverbrauch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien abzudecken, beteiligen.“, so Stefan Moidl von der IG Windkraft.
„Die ersten Windräder in Vorarlberg und Tirol sind ein kleiner, aber wesentlicher Beitrag dazu“, so Moidl: „Bedeutend größere Beiträge für die Zielerreichung werden die Windbundesländer liefern, denn dort liegen die großen Potenziale.“
Niederösterreich hat 45 % des österreichischen Windpotenzials und kann bis 2030 400 neue Windräder errichten – und damit seine Eigenversorgung mit günstigem Strom gewährleisten. Die Steiermark kann 250 Windräder errichten, das Burgenland 200, Kärnten 140 und in Salzburg 50. Oberösterreich hat zwar mit 400 Windrädern ein hohes Potenzial, jedoch hemmen hier die derzeitigen Rahmenbedingungen den Ausbau. Daher wurde dort mit maximal 80 Windrädern bis 2030 gerechnet.
Zielwerte 2030 sind anzupassen
Die Erneuerbaren Richtlinie (RED III), der Nationale Energie- und Klimaplan (NEKP) und der Integrierte österreichische Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) zeigen auf, dass das Ausbauziel 2030 für die erneuerbare Stromerzeugung deutlich über den 27 TWh, die im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) bisher verankert sind, liegen muss. Je nach Abschätzung liegen diese erforderlichen Ausbauziele bei 34 bis 39 Mrd. kWh. „Eine Anhebung der Zielwerte könnte bei politischem Willen leicht noch im Dezember beschlossen werden – und zwar in der Novelle des EAG, die gerade ins Parlament eingebracht wurde“, fordert Moidl abschließend.