„Es wird brummen und summen, Insekten und Kleintiere werden sich tummeln.“ Das EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha bietet neben Strom und Landwirtschaft auch biologische Vielfalt.
Warum einfach, wenn`s auch dreifach geht?
Auf der Agri-Photovoltaikforschungs- und Referenzanlage EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha finden gleichzeitig Solarstromerzeugung für mehr als 1000 Haushalte, landwirtschaftliche Bewirtschaftung zwischen den Modultischreihen und die Nutzung der Flächen unter den Modulen zur Steigerung der Biodiversität statt. In den kommenden Jahren erforschen wir welche Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Nutzung auftreten und welche Auswirkungen sie auf Stromertrag, Pflanzenwachstum und Biodiversitätssteigerung haben.
Blühstreifen mit biologischer Vielfalt
Biodiversität wird auf naturnahen Flächen erreicht, indem Lebensraum mit Nahrungs-, Versteck- und Nistmöglichkeiten für Insekten, Vögel und Kleintiergruppen geschaffen wird. Der EWS Biologe hat dabei im Blick, dass die Pflanzen unter den Modultischen gut gedeihen, keine unerwünschten Beschattungseffekte verursachen und die Pflege der Blühstreifen praktikabel ist. Ist der Biodiversitätsstreifen einmal angelegt, wird er sich selbst regulieren und aussäen. Wenn nötig, kann der Landwirt, die Landwirtin nachjustieren.
„Unser Ziel ist es die ideale Saatgutmischung aus heimischen Pflanzen zu finden, die am Standort gut anwächst, einfach zu pflegen ist und die größte Biodiversität bietet.“, so Norbert Zierhofer, EWS Biologe und zuständig für das Bepflanzungskonzept am EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha.
Um herauszufinden welches Saatgut am besten geeignet ist, werden auf der Agri-PV-Referenzanlage in Bruck/Leitha 3 verschiedene Samenmischungen gepflanzt und evaluiert:
- Lagerhausmischung „Weingarten“: günstige, handelsübliche Mischung
- Revisamischung „Saumgesellschaften“: gut Schattenverträglich, Waldrandtypisch; hochwertige und auf lokale flächentypische Verhältnisse abgestimmt, Samentreu, biolog., händisch geerntet.
- Revisamischug „Weingarten“: gut Sonnenverträglich, hochwertige, auf lokale flächentypische Verhältnisse abgestimmt, Samentreu, biolog., händisch geerntet. Auf einer weiteren Fläche wird keine Samenmischung aufgebracht. Hier wächst, was sich ohne menschliches Zutun ansät.
„Im Endeffekt ist es ein learning by doing. Im Idealfall bringt das Saatgut eine blühende Sortenvielfalt hervor, die eine günstige Futterquelle für Insekten bietet und Biodiversität am Sonnenfeld schafft. Wir werden uns das in den nächsten Jahren anschauen, ausprobieren und bei Bedarf lenkend eingreifen, etwa unerwünschte Pflanzen entfernen oder gegebenenfalls lokal nachsäen. So können wir die gesamte Fläche am Sonnenfeld sinnvoll nutzen - auch die Flächen unter den Modultischen und schaffen Biodiversität, wo vorher keine war.“, so Norbert Zierhofer.
Damit wir valide Daten und aussagekräftige Ergebnisse erhalten, ist ein 5-jähriges botanisches Monitoring vorgesehen. Unser Anspruch ist es, das EWS Sonnenfeld® so zu optimieren, dass Wirtschaftlichkeit und Artenvielfalt gut miteinander funktionieren.
Alle Informationen zum EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha finden Sie hier.