Munderfing errichtet leistungsstärkstes Windrad in OÖ und zeigt wie Klimaschutz geht!

6. Windkraftanlage in Munderfing markiert Hoffnung am Horizont der Klimakrise und des Windkraft-Ausbaus in OÖ

Am 2. September 2021 wurde der erste Spatenstich zum Bau der sechsten Windenergieanlage für den Windpark Munderfing gesetzt. "Damit kann nach 5 Jahren Stillstand endlich wieder ein Windrad in Oberösterreich errichtet werden", freut sich Lukas Winkler, Geschäftsführer der EWS. „Im September starten wir mit dem Wegebau und den Elektroarbeiten. Für Oktober ist die Errichtung der Fundamente anberaumt. Für Juli 2022 ist die Montage der Windkraftanlage geplant und im Oktober schließlich die Inbetriebnahme.“, skizziert Lukas Winkler, als Bauleiter der Umsetzung der sechsten Anlage den Zeitplan der kommenden Bauabschnitte.


Die Geschichte des Windparks Munderfing beginnt bereits 2004

Damals wurde mit großer Bürgerbeteiligung in der Gemeinde ein Konzept zum Umstieg auf saubere Energie bis 2035 erstellt. Windstrom spielte dabei eine große Rolle. Ursprünglich waren sechs Windenergieanlagen im Kobernaußerwald geplant. Aufgrund eines Einwandes wurde jedoch eine Anlage zurückgezogen und nur fünf Anlagen errichtet. Diese haben seit 2014 über 7 Jahre mittlerweile mehr als 220 Mio. kWh Strom geerntet, wodurch rund 140.000 Tonnen CO2 eingespart werden konnten.

Inzwischen wurde für die sechste Anlage ein neuer Standort gewählt. Alle behördlichen Bewilligungen wurden ohne Einsprüche erteilt. Nun passen die Voraussetzungen und es kann mit dem Bau begonnen werden. Die neue Anlage hat eine Leistung von 3,45 MW und wird Strom im Ausmaß des Jahresverbrauches von 2.200 Haushalten erzeugen. Ab Herbst 2022 soll die sechste Anlage jährlich mehr als 8 Mio. kWh sauberen Strom ins Netz einspeisen. Damit erzeugt das Windrad ein Viertel mehr Strom als die bestehenden Windräder des Windparks.


Die Gemeinde Munderfing ist stolz auf ihre Windpower

Die Gemeinde Munderfing setzt mit Unterstützung aller politischen Fraktionen, der Bevölkerung und den Partnern in der Windpark Munderfing GmbH (75,2 % Gemeinde; 14,7 % Energie AG; 10,1 % Energiewerkstatt) mit dem Bau der sechsten Anlage ihre Klimaziele konsequent um. „Es ist ein gutes Gefühl, einen Beitrag gegen die Erderhitzung und für eine lebenswerte Zukunft zu leisten und wir wissen, dass es sich auszahlt, mit und für die Bürger*innen Klimaschutzmaßnahmen entschlossen umzusetzen“, freut sich Bürgermeister Martin Voggenberger und ist stolz auf die Vorreiterrolle seiner Gemeinde. Auch die Energie AG ist an dem Windrad beteiligt: „Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es die Nutzung aller erneuerbaren Energien. Neben Wasserkraft, PV und Biomasse ist auch die Windkraft Teil der Energiewende“, so Stefan Stallinger, Mitglied des Vorstands von der Energie AG.


Windpark Munderfing reloaded

Die durchschnittliche Jahresenergieproduktion des Windparks Munderfing beträgt ab 2022 insgesamt 40 Mio. kWh, das ist Strom für rund 12.200 Haushalte, was knapp 30 % des Bezirks Braunau entspricht.

„Das neue Windrad in Munderfing wird weitere rund 5.500 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einsparen und schafft im Zuge seiner Errichtung 21 Arbeitsplätze. Bis 2030 braucht es in Oberösterreich noch zusätzlich 90 Windräder, um das Windpotenzial zur Erreichung der landesweiten Klimaziele auszuschöpfen. Oberösterreich kann durch die Implementierung von jährlich rund 11 Windrädern und dem zielorientierten Ausbau aller Erneuerbaren Energien vom derzeitigen CO2-Emissionsspitzenreiter zum ökologischen (Eigen-) Stromerzeuger werden. Da der rechtliche Rahmen für den Ausbau der Erneuerbaren – so auch die Windkraft – im Kompetenzbereich der Länder liegt, ist es für das Land Oberösterreich besonders wichtig, hier die Weichen im Klimawahljahr 2021 in Richtung Klimaschutz zu stellen“, erläutert Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft.