Die Bauarbeiten zur Agri-PV-Forschungsanlage EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha sind in vollem Gange.

Aktuell finden auf dem 5,5 ha großen Areal einige Arbeiten parallel statt: Das Rammen und die Vormontage der Sonnenfänger sowie die Montage der Unterkonstruktion für die fix aufgeständerten Module. Auch an der Netzableitung wird gearbeitet und die Erdarbeiten zur Errichtung der Trafostationen und des Sicherungssystems, bestehend aus Radar, Kameras und der Torüberwachung, sind im Gange.

Weil bei Agri-PV-Baustellen ohne naheliegendem Baustromanschluss ein Dieselaggregat nichts verloren hat, hat unsere Montagefirma eine PV-Inselanlage errichtet. Sie deckt den Strombedarf für PC, Monitor, Licht, das Laden der Akkugeräte und zeitweise auch für die Klimaanlage. Nach der Fertigstellung wird sie zum nächsten Projekt mitgenommen.

Maximal naturverträglich  

Auch Sonnenkraftwerke müssen aus Sicherheitsgründen mit einem Zaun abgegrenzt sein. Das ist aber nicht irgendein beliebiger Zaun: Wir achten darauf, dass Kleintiere ungehindert ins und durch das Sonnenfeld gelangen können. Wir wollen die Biodiversität am Feld ja steigern und unter den PV-Modulen Habitate für Insekten bieten. Ein Buffet für Insekten ist auch ein Buffet für Kleintiere, ein natürlicher Kreislauf.

Temporäre Schotterflächen bieten Platz für Baustelleneinrichtung, Baugeräte und Anlagenkomponenten. Diese werden nach ca. 3 Monaten Bauzeit rückgebaut, das Material wird aufbereitet und als Schotterrasen für die benötigte Feuerwehrzufahrt rund um die Trafostationen wieder verbaut.

Für die Agri-PV Forschungsanlage haben wir eine spezielle „Ökomatte“ aus geklöppeltem Roggen geschaffen, die den Boden vor Flurschäden schützt. Lesen Sie hier mehr dazu und zu weiteren Besonderheiten am EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha.

Im Sinne der Sicherheit

Da sich die Agri-PV Forschungsanlage zum Teil unter einer Hochspannungsleitung befindet, wurde bei der Ausarbeitung des elektrotechnischen Konzeptes darauf geachtet, dass die Bewirtschaftung der Fläche den landtechnischen Anforderungen entspricht und sowohl praktikabel als auch sicher ist.

Aufgrund der am Standort befindlichen 220-kV sowie 380-kV Hochspannungsfreileitung der APG (Austrian Power Grid) und der 110 kV ÖBB Freileitung, sind für die Umsetzung des EWS Sonnenfeldes Bruck/Leitha einige Maßnahmen erforderlich.

Die beiden EWS-Experten in Sachen Elektro- und Anlagentechnik Robert Gramlinger und Karl-Heinz Hofer haben daher in Abstimmung mit dem Betreiber des Übertragungsnetzes Österreich ein spezielles Erdungs- und Blitzschutzkonzept gemäß elektrotechnischen Normen ausgearbeitet. Dazu gehört, dass entlang des Zaunes ein Potenzialsteuer Erder verlegt und mit dem Erdungsnetz verbunden wird. Der Zaun wird im Bereich der Freileitungsmasten aus isoliertem Material ausgeführt. 

Karl-Heinz Hofer: „Die Aufgabe des inneren Blitzschutzes, man spricht von Potenzialausgleich und Überspannungsschutz, ist die Vermeidung gefährlicher Funkenbildung in der zu schützenden Anlage. Die kann durch Blitzschlag auftreten. Durch einen Potenzialausgleich aller nicht stromführenden metallenen Teile mit dem Erdungssystem kann diese gefährliche Funkenbildung verhindert werden.“

Daten und Fakten zur Agri-PV-Forschungsanlage

  • 3,03 MWp, 5560 Module (5290 Stk. Bifzial, 270 Stk. Monofazial)
  • 218 Strings zu je 24 bis 26 Modulen
  • 27 Combinerboxen und Wechselrichter (92 und 105 kW)
  • 2 Trafos
  • 2 Netzableitungen Richtung Biogasanlage
  • 2,2 MWp Tracker (2P, Nord-Süd-Achse, 29 Antriebsmotoren)
  • 0,8 MWp Fix (3P, Süd-Ost, Süd, Ost, West)

60% vom EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha gehören dem Energiepark Bruck/Leitha, 40 % der EWS Consulting GmbH. Die Inbetriebnahme ist im Oktober 2022 geplant.

Das Projekt „Sonnenfeld Bruck/Leitha“ wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Muster- und Leuchtturmprojekte Photovoltaik“ durchgeführt. Nähere Informationen unter www.klimafonds.gv.at.

Raten Sie mal wieviel Prozent der gesamten Fläche für die PV-Anlage auf einem EWS Sonnenfeld® benötigt wird?